Quelle: aerzteblatt.de / aerzteblatt.de – Die Neurologie kann von digital unterstützter Medizin profitieren. Beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) stellten zwei Arbeitsgruppen Studien zur Wirksamkeit von Videosprechstunden bei neuroonkologischen Erkrankungen sowie einer internetbasierten Verhaltenstherapie bei Personen mit Multiple Sklerose (MS) vor.

Gerade in der Neuroonkologie gab es Bedenken, ob das Format der Videosprechstunde für die komplexen neurologischen Unter­suchungen und intensiven ärztlichen Gespräche geeignet sei. Daher initiierte ein Team des Universitätsklinikums Essen eine Studie für die neuroonkologische Sprechstunde an der Uniklinik Essen. Im Rahmen der Videosprechstunde sollten u.a. MRT-Kontrollen und Chemotherapiezyklen besprochen werden.

Abgesehen von einer Videosprechstunde als Erstvorstellung wurden alle angebotenen Inhalte der Sprechstunde im Nachhinein von 70 bis 100 % der Patient:innen als voll­wertige Alternative zur klassischen Sprechstunde angesehen. 90 % würden sich eine Fortführung des Angebots wünschen. Das Team aus Essen spricht sich nun dafür aus, das telemedizinische Angebot weiter auszubauen. Hier geht’s zum Abstract!

Für die Behandlung von MS Erkrankten mit assoziierter De­pres­sion untersuchte eine multizentrische Studie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf die Wirksamkeit einer internetbasierten kognitiven Verhaltenstherapie (iCBT). Die Ergebnisse zeigen positive Effekte des internetbasierten Ansatzes. Die depressiven Symptome sanken und es ergab sich eine Verbesserung der Lebensqualität, nicht aber der Fatigue. Die Ergebnisse zeigten, dass die positiven Effekte auch über einen längeren Zeitraum anhalten. Allerdings gab es dazu keine Vergleichsgruppe. Hier geht’s zur Studie!

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