Berlin, 06. November 2024 – Großer Erfolg für das Innovationsfondsprojekt SLEEP WELL. Das Projekt   ist mit dem Sonderpreis Digitalisierung beim MSD Gesundheitspreis ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am 5. November in München statt. SLEEP WELL steht unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik in Essen. Ebenfalls als Konsortialpartnerin vertreten: Annette Hempen als Geschäftsführerin des Ärztenetzes Medizin und Mehr (MuM) Bünde. Beide sind Mitglieder im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed).

SLEEP WELL ist ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) zu verbessern. Das Projekt setzt auf den Einsatz von Telemedizin. Lange Wartezeiten für Diagnostik und Therapieeinleitung sollen sich reduzieren und die Therapienachsorge optimiert werden. Die OSA ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verengung des Rachenraums im Schlaf entsteht und sich durch starkes Schnarchen sowie Atemaussetzer kennzeichnet. Die dadurch ausgelöste körperliche Stressreaktion führt kurzfristig zu einem nicht-erholsamen Schlaf und kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen. In Deutschland leiden geschätzt über 10 Millionen Menschen an einer OSA. Allerdings gibt es nur begrenzte Kapazitäten zur Diagnose. Betroffene müssen oft mehrere Monate auf einen Untersuchungstermin in einem Schlaflabor warten.

„Telemedizin wird für die Versorgung immer relevanter“, erklärt DGTelemed-Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Facharzt für Innere Medizin/ Kardiologie/Schlafmedizin und Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik Essen. „Bei SLEEP WELL möchten wir mit Telemedizin sowohl den Weg zur Diagnostik verbessern als auch die Therapietreue erhöhen. Über ein schlafmedizinisch besetztes Telemedizinboard leiten wir unsere Patienten in ein ambulantes oder stationäres Schlaflabor zur Diagnosebestätigung bzw. Einleitung einer nächtlichen Überdrucktherapie. Darüber hinaus setzen wir Telemonitoring während einer Therapie ein, um Probleme frühzeitiger zu erkennen.“

„Der MSD Gesundheitspreis ist eine tolle Bestätigung für alle Projektbeteiligten“, ergänzt Annette Hempen, Geschäftsführerin des Ärztenetzes Medizin und Mehr (MuM) Bünde. „SLEEP WELL bietet einen innovativen Ansatz, um die intersektorale Zusammenarbeit indikationsspezifisch zu stärken. Auch die Niedergelassenen profitieren vom Austausch und effizienteren Versorgungsmöglichkeiten.“

Im Oktober 2021 ist SLEEP WELL gestartet und soll im September 2025 enden. Das Projekt ist in die ärztlichen Versorgungsstrukturen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen eingebunden und wird durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Zum Projekt: https://www.sleep-well.de/

Bereits seit 2011 vergibt MSD jährlich den Gesundheitspreis an Projekte, Initiativen und Einrichtungen, die die Versorgung der Patient:innen in Deutschland verbessern möchten. Der mit insgesamt 115.000 Euro dotierte MSD Gesundheitspreis wird an drei Projekte verliehen. Zudem hat die Jury die Möglichkeit bis zu vier Sonderpreise zu vergeben.

Das Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF20020 gefördert.

Bild: Nahmen die Auszeichnung entgegen: Dr. Bernd Ross, Pneumologe und Schlafmediziner und Mitglied im Telemedizinboard bei Sleepwell (1. v. l.) und Prof. Dr. Christoph Schöbel (2. v. l.) und Annette Hempen (3. v. l.) sowie Hans-Jürgen Beckmann, Vorstandsmitglied beim Ärztenetz MuM Bünde (3 v. r.) und Elena Mattinger, MuM Bünde (2. v. r.) (©MSD Sharp & Dohme GmbH).