Berlin, 06. Juni 2024 – Derzeit findet der 14. Nationale Fachkongress Telemedizin vom 5.-7. Juni 2024 in Berlin statt. Veranstalter sind die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) in Kooperation mit der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH. In einem einleitenden Pressegespräch stellte die DGTelemed heute ihr neues Positionspapier „Besser versorgen mit Telekooperation und Telemonitoring“ vor, worin sie die Rolle von Telemedizin für die zukünftige Versorgung beschreibt und klare Forderungen formuliert. Darüber hinaus wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand.
„Die Krankenhauslandschaft steht nicht zuletzt aufgrund der Krankenhausreform vor einem eingehenden Strukturwandel hinsichtlich der Spezialisierung einzelner Kliniken und der Bereitstellung von Leistungen“, erklärte DGTelemed-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. med Gernot Marx, FRCA, beim Pressegespräch. „Telemedizinische Vernetzung ist ein wesentlicher Faktor, um diesen Herausforderungen zu begegnen und zukünftig eine flächendeckend hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten. Wir müssen allerdings bessere Voraussetzungen für die Etablierung schaffen.“
Konkret fordert die DGTelemed eine stärkere telemedizinische Vernetzung der Krankenhäuser. Kliniken sollten gezielter bei der Implementierung von Telemedizin unterstützt werden. Für eine bessere Marktübersicht brauche es eine herstellerunabhängige Beratungsinstanz, die Krankenhäuser und Krankenhausträger an telemedizinische Lösungen heranführe. Darüber hinaus könne Telemonitoring gerade die Versorgung von chronischen Erkrankungen wesentlich verbessern.
„Beim Telemonitoring brauchen wir flexiblere Zulassungsmöglichkeiten“, meint Günter van Aalst, stv. DGTelemed-Vorstandsvorsitzender. „Neben der Herzinsuffizienz sollten auch andere Indikationen davon profitieren. Als DGTelemed fordern wir den Aufbau professioneller Strukturen, um das Telemonitoring in wirtschaftlichere und qualitätsorientierte Größenordnungen zu bringen.“ Telemonitoring steht in Deutschland noch am Anfang. Im Sinne einer Skalierung plädiert die DGTelemed dafür, jetzt Qualitätsstrukturen zu entwickeln. Ganz entscheidend für eine gelungene Integration des Telemonitorings seien leistungsfähige Telemedizinzentren (TMZ), die in relevanten Größenordnungen Daten sammeln und auswerten können. Durch Skaleneffekte können TMZ leichter eine hohe Prozessqualität erhalten und Fallkosten reduzieren.
Lesen Sie auf der Website der DGTelemed das gesamte Positionspapier.
Neubesetzung im DGTelemed-Vorstand
Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung wählten die DGTelemed-Mitglieder einen neuen Vorstand. Den Vorsitz übernehmen weiterhin Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen, sowie Günter van Aalst, Chief Strategy Officer, Vorstandsmitglied und Sprecher des Innovationszentrums Digitale Medizin (IZDM) der Uniklinik RWTH Aachen (Stellvertreter). Weitere Vorstandsmitglieder sind:
Dr. med. Franz Bartmann, Ehemaliger Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein
Rainer Beckers, Geschäftsführer ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH
Dr. med. Sandra Dohmen, Oberärztin der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Bereichsleitung Telemedizin, Uniklinik RWTH Aachen
Dr. med. Daniel Dumitrescu, stellv. ärztliche Leitung des Instituts für Angewandte Telemedizin (IFAT), Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen (HDZ NRW)
Annette Hempen, Geschäftsführerin des Ärztenetzes MuM – Medizin und Mehr eG, Bünde
Dr. med. Eimo Martens, Leiter des Telemedizin-Zentrums, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Leitung des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin, Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik
Dr. med. Jan Anastassis Skuras, Hausarztpraxis und Kompetenzzentrum für Telemedizin, Vorstandsmitglied der Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband SHÄV
Für die langjährige, hervorragende bedankt sich die DGTelemed bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern und wünscht alles Gute:
Prof. Dr. Britta Böckmann, Fachhochschule Dortmund
Prof. Dr. med. Neltje van den Berg, Universitätsmedizin Greifswald
Dr. med. Christoph Goetz, ehemals Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB)
Reimund Siebers, ehemals städt. Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH.
Bild: Gewählt für vier Jahre: Der DGTelemed-Vorstand startet mit neuen Gesichtern in die nächste Amtszeit (@DGTelemed)
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