Das Innovationsfondsprojekt SLEEP WELL ist für den MSD Gesundheitspreis 2024 nominiert worden. Eine Fachjury wählte aus über 60 Einreichungen zehn Projekte aus, die nun für den Publikumspreis zur Wahl stehen. Bis zum 28. Oktober 2024 (12:00 Uhr) können Stimmen abgeben werden. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik in Essen. Ebenfalls als Konsortialpartnerin vertreten: Annette Hempen als Geschäftsführerin des Ärztenetzes Medizin und Mehr (MuM) Bünde. Beide sind Mitglieder im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed).
SLEEP WELL ist ein Forschungsprojekt, welches Möglichkeiten zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) untersucht. Das Projekt setzt dafür auf den Einsatz von Telemedizin. Die OSA ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verengung des Rachenraums im Schlaf entsteht und sich durch starkes Schnarchen sowie Atemaussetzer kennzeichnet. Die dadurch ausgelöste körperliche Stressreaktion führt kurzfristig zu einem nicht-erholsamen Schlaf und kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen. In Deutschland leiden geschätzt über 10 Millionen Menschen an einer OSA. Allerdings gibt es nur begrenzte Kapazitäten zur Diagnose. Betroffene müssen oft mehrere Monate auf einen Untersuchungstermin in einem Schlaflabor warten.
„Bei SLEEP WELL möchten wir mithilfe von Telemedizin lange Wartezeiten für Diagnostik und Therapieeinleitung reduzieren und auch die Therapienachsorge verbessern“, erklärt DGTelemed-Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Facharzt für Innere Medizin/ Kardiologie/Schlafmedizin und Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik Essen. „Dabei soll z. B. ein schlafmedizinisch besetztes Telemedizinboard sicherstellen, dass die richtigen Patienten in ein ambulantes oder stationäres Schlaflabor zur Diagnosebestätigung bzw. Einleitung einer nächtlichen Überdrucktherapie geschickt werden. Durch den Einsatz von Telemonitoring nach Einleitung einer solchen Therapie versuchen wir zudem Probleme früher zu erkennen. Dies soll auch die Therapietreue erhöhen und die Therapieabbruchraten senken. Langfristig möchten wir damit die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Schlafapnoe verbessern.“
„Auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte profitieren von SLEEP WELL“, ergänzt Annette Hempen, Geschäftsführerin des Ärztenetzes MuM Bünde und ebenfalls DGTelemed-Vorstandsmitglied. „Bei Bedarf gibt es per Telekonsil eine Fallbesprechung zwischen Schlafmediziner und Niedergelassenem. Dadurch soll sich die Kommunikation zwischen Patienten sowie den Haus- und Fachärztinnen verbessern. Die Nominierung für den MSD Gesundheitspreis ist eine ausgezeichnete Bestätigung für unsere Arbeit.“
Im Oktober 2021 ist SLEEP WELL gestartet und soll im September 2025 enden. Das Projekt ist in die ärztlichen Versorgungsstrukturen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen eingebunden und wird durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Der Gewinner des MSD Gesundheitspreises 2024 wird am 5. November in München bekanntgegeben. Bereits seit 2011 vergibt MSD jährlich den Gesundheitspreis an Projekte, Initiativen und Einrichtungen, die die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland verbessern möchten. Der mit insgesamt 115.000 Euro dotierte MSD Gesundheitspreis wird an drei Projekte verliehen. Zudem hat die Jury die Möglichkeit bis zu vier Sonderpreise zu vergeben.
Hier können Sie für den Publikumspreis abstimmen.
Erfahren Sie mehr zum Projekt.
Das Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF20020 gefördert.
Neueste Kommentare